Aktuelle Impulse
Gesprächsreihe zu Neuerscheinungen aus Politik, Psychologie, Philosophie, Sport etc.
Ingrid Brodnig
Hass im Netz
19.12.2016 | 19 Uhr | Konferenzraum Filminstitut, Stiftgasse 6, 1070 Wien
Brodnigs aktuelles Buch Hass im Netz deckt die Mechanismen auf, die es den Rüpeln im Internet so einfach machen. Es zeigt die Tricks der Fälscher, die gezielt Unwahrheiten verbreiten, sowie die Rhetorik von Hassgruppen, um Diskussionen eskalieren zu lassen.
Damit die Aggression im Netz nicht sprachlos macht, werden konkrete Tipps und Strategien geliefert: Wie kann man auf untergriffige Rhetorik reagieren? Wie entlarvt man Falschmeldungen oder Halbwahrheiten möglichst schnell? Was tun, wenn man im Netz gemobbt wird? Denn: Wir sind den Rüpeln, Hetzern und Hassgruppen nicht hilfos ausgeliefert – die Gegenwehr ist gar nicht so schwer.
Moderation: Mirjam Unger (Drehbuchautorin und Regisseurin)
Eintritt frei, Anmeldung unbedingt erforderlich.
Anschließend laden wir zu Wein und Weihnachtskeksen.
Ingrid Brodnig
geboren 1984, ist Autorin des Buchs „Hass im Netz. Was wir gegen Hetze, Mobbing und Lügen tun können“ (erschienen 2016 im Brandstätter-Verlag, siehe https://www.brandstaetterverlag.com/buch/hass-im-netz). Sie arbeitet als Medienredakteurin des Nachrichtenmagazin profil und ist auf digitale Themen spezialisiert. Zuvor leitete sie das Medienressort der Wiener Wochenzeitung Falter. 2014 erschien ihr erstes Buch „Der unsichtbare Mensch. Wie die Anonymität im Internet unsere Gesellschaft verändert“ (Czernin-Verlag). Sie erhielt den Förderpreis für Bildungsjournalismus, den European Young Journalist Award und den Spitze-Feder-Förderpreis. 2016 zeichnete sie das Magazin Edition F als eine von „25 Frauen, die unsere Welt besser machen“ aus. Sie twittert als @brodnig und bloggt unter brodnig.org.
Gudrun Harrer
Nahöstlicher Irrgarten – Analysen abseits des Mainstreams
16.12.2015 | 19 Uhr | Konferenzraum des Österreichischen Filminstitutes, Stiftgasse 6, 1. Stock, 1070 Wien
Moderation: Dagmar Streicher
Wir bitten um Anmeldung, siehe unten.
Im Anschluss laden wir zu einem Umtrunk.
Gudrun Harrer ist Leitende Redakteurin der Tageszeitung Der Standard, Islam- und Politikwissenschafterin, Sachbuchautorin (u.a. Kriegs-Gründe. Versuch über den Irakkrieg, Dismantling the Iraqi Nuclear Programme), unterrichtet moderne Geschichte und Politik des Nahen Ostens an der Uni Wien und an der Diplomatischen Akademie Wien. 2014 erhielt sie den Bruno-Kreisky-Preis für ihr publizistisches Gesamtwerk.
„Was bedeutet Islamismus. Verständnisse und Missverständnisse.“
Weder für die Betroffenen noch für Außenstehende sind die dramatischen Entwicklungen in der arabischen Welt leicht zu verstehen. Wieso ist aus dem Aufstand in Syrien ein blutiger Religionskrieg geworden? Was sind die Ursachen der neuerlichen Gewaltexplosionen im Irak? Welche Pläne haben die Jihadisten, die als IS, Islamischer Staat, die Herrschaft im arabischen Raum anstreben? Auf diese und viele andere Fragen geht Gudrun Harrer in ihrem neuen Buch Nahöstlicher Irrgarten – Analysen abseits des Mainstreams
ein.
Die Nahostexpertin Gudrun Harrer liefert in unserer Gesprächsreihe fundierte Informationen, zeigt Hintergründe auf, beleuchtet die historischen Entwicklungen. Was ist ein Schiit, Sunnit? Was ist ein Salafist, ein Wahhabit? Was ist ein Islamist, ein Jihadist? Ist der Islam mit der Moderne vereinbar? Was ist Vorurteil, was macht Angst?
Das Gespräch wird nicht alle Fragen beantworten, aber könnte AutorInnen helfen, wo sie ihre Recherchen vertiefen müssen, um ein glaubwürdiges Umfeld für ihre Geschichte zu erarbeiten.
Petra Hartlieb
Die Welt des Buchhandels und der Kampf gegen Amazon
11.11.2014 | 19 Uhr | Hartliebs Bücher, Währinger Straße 122, 1180 Wien
Petra Hartlieb, Buchhändlerin und Romanautorin, stellt ihr eben erschienenes „Meine wundervolle Buchhandlung“ vor. Sie beschreibt die konsequente und dornenreiche Verwirklichung ihres Traums einer eigenen Buchhandlung, das harte Geschäft des Buchhandels und erzählt von großen und kleinen Nadelstichen gegen den übermächtigen Mitbewerber Amazon im Internet.
Moderation: Wilbirg Brainin-Donnenberg
Im Anschluss laden wir zu einem Glas Wein.
Zum Buch
Petra Hartlieb: Meine wundervolle Buchhandlung.
In diesem Buch erzählt Hartlieb ihre eigene Geschichte und die ihrer Buchhandlung. Einer Buchhandlung, die zum Wohnzimmer für die eigene Familie wird, und zum Treffpunkt für die Nachbarschaft. Mit Stammkunden, die zu Freunden werden, und Freunden, die Stammkunden sind. Petra Hartlieb erzählt in einem schlagfertigen und humorvollen Ton, der jede Zeile zu einem großen Vergnügen macht und jedes Kapitel zu einer Liebeserklärung an die Welt der Bücher. Dumont 2014
Maximilian Edelbacher
Sie haben das Recht zu schweigen: Wie Lügner überführt werden
15.11.2014 | 19 Uhr | Konferenzraum Filmhaus am Spittelberg, Stiftgasse 6, 1070 Wien
Maximilian Edelbacher, Polizeijurist und langjähriger Leiter des Sicherheitsbüro Wien, spricht zu seinen beiden letzten Büchern „Sie haben das Recht zu schweigen. Wie Lügner überführt werden“ und „Der korrupte Mensch. Ein psychologisch-kriminalistischer Blick in menschliche Abgründe“ und bietet anhand seiner eigenen Erfahrung einen authentischen Einblick in das breite Spektrum moderner Polizeiarbeit, vom Mikrokosmos der Verhörtechnik eines Einzelnen bis zur Aufdeckung von Wirtschaftskriminalität und der Bekämpfung des organisierten Verbrechens.
Zu den Büchern
Maximilian Edelbacher/Georg Herrnstadt: Sie haben das Recht zu schweigen – Wie Lügner überführt werden.
„Das war ich nicht“ – eine Lüge, die Vernehmungsspezialisten andauernd hören. Wie aber finden Kriminalbeamte die Wahrheit heraus? Läuft bei Verhören tatsächlich alles so ab, wie uns TV-Serien glauben machen wollen? Zwei Spezialisten der Polizeiarbeit decken auf, wie es bei Vernehmungen und bei der Polizeiarbeit wirklich zugeht. Sie zeigen anhand von realen Fallbeispielen, welche Mechanismen, Tricks und Techniken der Wahrheitsfindung bei Verhören zum Einsatz kommen. Begleiten Sie die Autoren zu den Tatorten hochspannender und brisanter Fälle und erleben Sie hautnah, wie die Verdächtigen leugnen, gestehen oder sich in Widersprüche verwickeln. Goldegg Verlag, Wien 2012
Maximilian Edelbacher/Christian Felsenreich/Karl Kriechbaum: Der korrupte Mensch: Ein psychologisch-kriminalistischer Blick in menschliche Abgründe.
Es gilt die Unschuldsvermutung: Zwischen schiefer Optik und Skandal Korruptionsfälle unter Politikern und Beamten lähmen den Staat und vernichten das Vertrauen der Menschen in ihre politischen Vertreter. Verkommt die Politik zu einem reinen Selbstbedienungsladen? Korrumpiert Macht? Bringen Privilegiennetzwerke Menschen zu Fall oder liegt die Anlage zur Korruption in der Persönlichkeit begründet? Anhand prominenter Korruptionsfälle zeichnen die Autoren ein spannendes Sittenbild unserer Zeit. Dabei rücken sie psychologische Hintergründe in das Zentrum ihrer Betrachtung. Sie zeigen, wo Korruption beginnt, welche Missstände im Staat ihr Entstehen begünstigen und warum Menschen so anfällig dafür sind. Ein abschließender Ausblick macht klar, was notwendig ist, um Korruption in Zukunft zu unterbinden und wie die graue Weste wieder weiß wird. Goldegg Verlag, Wien 2011
Hans Weiss
Tatort Kinderheim
3.10.2013 | 19 Uhr | Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien
Gespräch mit dem renommierten Journalisten und Sachbuchautor Hans Weiss zu seinem Buch Tatort Kinderheim. Ein Untersuchungsbericht (Wien 2012)
Moderation: Wilbirg Brainin-Donnenberg
Zum Buch
Zur Aktualität des Themas „Tatort Kinderheim“, das in den letzten Monaten immer wieder Behörden und Medien, MedizinerInnen und TherapeutInnen alarmiert und konsequent beschäftigt hat, kommt die unbestrittene Qualifikation des Autors. Hans Weiss, bekannt für seine sorgfältigen und tiefgreifenden Recherchen hat selbst in einem Heim für schwererziehbare Jugendliche gearbeitet. Manche dieser konkreten Fallgeschichten finden sich neben vielen anderen Schicksalen in seinem Buch wieder. Seine Erfahrung bei der Recherche, seine berufsbedingte Sachkenntnis und seine Versiertheit in den Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten in pädagogischer, legistischer und politischer Hinsicht haben ein aufrüttelndes und viel beachtetes Buch entstehen lassen, das mittlerweile zum Kanon der zahlreichen Sachbücher dieser grauenhaften Thematik geworden ist. „Folter, Vergewaltigung, Missbrauch, menschliche Versuchskaninchen von Psychiatern – schockierende Vorfälle in Kinderheimen und Internaten aus der jüngeren Vergangenheit dringen nur langsam an die Öffentlichkeit.“ (Klappentext)
Für die besondere Interessenslage von DrehbuchautorInnen und AutorenfilmerInnen können wir eine vielseitige Betrachtung von Opfer- und Täterrollen erwarten, eine anschauliche Behandlung von unterschiedlichen psychologischen Entwicklungen und vor allem eine breite Kenntnis der gesamten Problemstellung. Was passierte mit jenen, die rebellierten? Wie wirken sich die schrecklichen Erfahrungen auf das spätere Leben aus? Warum können Menschen erst jetzt über ihre Erfahrungen sprechen? Was ist seither geschehen? Wie kann man ihnen nach all den Jahren helfen? Wie geht man mit der Schuldfrage um? Die Rolle der Medizin, der Psychiatrie? Wie gewohnt wird ein ausführliches Q&A die Ausführungen des Autors begleiten.
Hans Weiss
Studium der Psychologie und Medizinsoziologie in Innsbruck, Wien, Cambridge und London. Seit 1980 freier Journalist und Buchautor in Wien, vor allem bekannt für seine Wallraffiaden sowie Bestseller wie Bittere Pillen (aktuelle Ausgabe 2011), Kursbuch Gesundheit (2006), Schwarzbuch Markenfirmen – Die Machenschaften der Weltkonzerne (TB 2010), Korrupte Medizin (TB 2010), Schwarzbuch Landwirtschaft (2010) und gemeinsam mit Ingeborg Lackinger Karger Schönheit. Die Versprechen der Beauty-Industrie (2011) und zuletzt ÖBB Schwarzbuch – Unser Geld am Abstellgleis (2013).
Heidi Kastner
Schuldhaft
4.6.2013 | 20 Uhr | Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien
Gespräch mit der Gerichtspsychiaterin Heidi Kastner zu ihrem Buch Schuldhaft: Täter und ihre Innenwelten (2012)
Moderation: Wilbirg Brainin-Donnenberg
Zum Buch
„Josef Fritzl, die Eissalon-Lady Estebaliz C., Raubmörder, Serienkiller, Pädophile: Als Gerichtspsychiaterin erstellt Heidi Kastner seit vielen Jahren Gutachten und Täterprofile, die für die weiteren Verfahren von großer Bedeutung sind. Ihr Ziel ist es immer, die Innenwelten der Täter und ihre seelische Logik zu verstehen. Dabei kommt oft Erstaunliches zutage: etwa bei jenem Mörder, der während seiner gesamten langen Haftzeit seine Unschuld beteuerte, um ihr nach seiner Freilassung mitzuteilen, er sei es doch gewesen. Oder bei jenem Häftling, der zwar noch nie ein Strafmandat für Falschparken erhalten hatte, aber kein moralisches Problem darin sah, einen Raubmord zu begehen. In ihrem Buch erzählt Heidi Kastner bildhaft und mit großer Einfühlung Geschichten von unterschiedlichsten Tätern und den immer wieder verblüffenden Facetten ihrer Persönlichkeit. Das vermittelt eine grundlegende Erkenntnis: Auch Täter sind Menschen, und beileibe nicht nur böse. In einer entsprechenden Kombination von Umgebungsbedingung und Persönlichkeit kann vielleicht (fast) jeder selbst zum Täter werden.“ (Verlagsmitteilung)
Heidi Kastner
geboren 1962 in Linz, ist Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie. Seit 1997 Gerichtspsychiaterin; Aufbau und Leitung dreier forensischer Nachbetreuungsambulanzen; seit 2005 Chefärztin der forensischen Abteilung der Landesnervenklinik Linz; Gerichtsgutachterin für Strafrecht. Autorin des Buches Täter-Väter – Väter als Täter am eigenen Kind (2009).